Fachkonzept disjunktive Normalform
Die disjunktive Normalform bietet ein Verfahren, mit dem man systematisch einen Schaltterm zu einer Schalttabelle finden kann.
Zu jeder Zeile, bei der das Ergebnis 1 ist, bildet man je einen Minterm. Dies ist ein Term, in dem alle Eingangsvariablen mit der Und-Verknüpfung verbunden werden. Hat eine Variable den Wert 0, steht sie negiert im Minterm.
Die disjunktive Normalform erhält man, indem man alle Minterme durch Oder-Verknüpfungen verbindet.
Beispiel:
- In der 1. und 3. Zeile ist Ergebnis 1. Für diese beiden Zeilen müssen wir also Minterme bilden.
- In der ersten Zeile ist
und . Beide Variablen tauchen also negiert im Minterm auf: Dieser Minterm ist genau dann wahr, wenn nicht wahr ist und nicht wahr ist. - In der dritten Zeile ist
und . taucht also negiert im Minterm auf: Dieser Minterm ist genau dann wahr, wenn wahr ist und nicht wahr ist.
- In der ersten Zeile ist
- Die disjunktive Normalform erhält man, indem man alle Minterme oder-verknüpft:
Sie ist genau dann wahr, wenn entweder der Minterm oder der Minterm wahr ist.
Zu jeder Schalttabelle gibt es genau eine disjunktive Normalform (abgesehen von Vertauschungen der Variablen und Minterme).