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Vertiefung: systematische Konstruktion eines Schaltwerkes

Auf dieser Seite lerunst du, wie man ein Schaltwerk systematisch konstruieren kann.

Beispiel: Rolladensteuerung

Ein Bedienfeld für einen Rolladen besitzt einen Schalter namens r, mit dem man eine Richtung auswählen kann. Legt man diesen Schalter um, geschieht zunächst noch nichts.
Das Bedienfeld besitzt eine Taste, die wir Takt nennen. Drückt man diese Taste, so geschieht folgendes:

  • Falls der Rolladen steht und r=0 ist: Der Rolladen fährt nach unten.
  • Falls der Rolladen steht und r=1 ist: Der Rolladen fährt nach oben.
  • Falls der Rolladen fährt: Der Rolladen hält an. Dabei spielt es keine Rolle, in welche Richtung der Rolladen gefahren ist und welche Stellung der Schalter r hat.
Außerdem gibt es auf dem Bedienfeld drei Lampen:
  • Eine Lampe, die leuchtet, während der Rolladen nach oben fährt.
  • Eine Lampe, die leuchtet, während der Rolladen steht.
  • Eine Lampe, die leuchtet, während der Rolladen nach unten fährt.
Wir konstruieren ein Schaltwerk, das die Lampen steuert. Unser Schaltwerk besitzt die Eingangsleitung Richtung r besitzen. Der Schalter Takt dient als Taktsignal für das Schaltwerk.

1. Schritt: Aufstellen eines Zustandsdiagramms

Das Zustandsdiagramm ist:

Die Zustände sind im Binärsystem durchnummeriert.

2. Schritt: Aufstellen einer Schalttabelle für die Zustandsübergänge

Der aktuelle Zustand steht in der Tabelle in den Spalten z1 und z0. Sie stellen die Ziffern der Binärzahl dar. Der Zustand "fährt" nach oben besitzt die Binärzahl 10. Für ihn ist also z1=1 und z0=0

Der Folgezustand (nach dem drücken des Taktes) steht in den Spalten z1 und z0.

Falls das Schaltnetz zunächst im Zustand stehend ist (z1=0 und z0=0) und r=0 ist, geht das Schaltnetz in den Zustand "nach unten" (z1=0 und z0=1) über.

Ergänze die Lücken in der Tabelle.
z1z0 r z1z0
00 0 01
00 1
01 0
01 1
10 0
10 1
11 0 00
11 1 00

Die beiden letzten Zeilen der Tabelle benötigt man eigentlich nicht, da es den Zustand 11 im Schaltwerk nicht gibt. Falls das Schaltwerk durch eine Fehlfunktion doch in diesen Zustand gerät, soll es anschließend immer in den Zustand 00 übergehen.

3. Schritt: Aufstellen vor Schalttermen für das Übergangsschaltnetz

In der Tabelle aus Schritt 2 liest man die disjunktiven Normalformen für z1 und z0 ab. Falls möglich, vereinfacht man die Schaltterme.
z1=z1z0r
kann nicht vereinfacht werden

Stelle die disjuntive Normalform für z0 auf.

4. Schritt: Konstruktion des Übergangsschaltnetzes

Konstruiere das Übergangsschaltnetz im untenstehenden Simulator (unter Schritt 7)

5. Schritt: Aufstellen der Schalttabelle für das Ausgangsschaltnetz

z1z0 Lo (Lampe nach oben) Ls (Lampe steht) Lu (Lampe nach unten)
00 0 1 0
01
10
11

6. Schritt: Aufstellen der Schaltterme für das Ausgangsschaltnetz

In der Tabelle aus Schritt 5 liest man die disjunktiven Normalformen für Lo, Ls und Lu ab. Falls möglich, vereinfacht man die Schaltterme.
Lo=z1z0
kann nicht vereinfacht werden

Stelle die disjuntiven Normalformen für Ls und Lu auf.

7. Schritt: Konstruktion des Ausgangsschaltnetzes

Ergänze das Ausgangsschaltnetz im Simulator:
Projektname: Rolladen1 *
Gatter
AND
OR
NOT
Ein- und Ausgabe
Schalter
LED
Flipflops
D MS 2 Flanken
Darstellung
Textfeld
1DC1 1DC1 r Takt Rolladen fährt nach obenRolladen fährt nach untenz0z10: nach unten1: nach obenRichtung:Rolladen stehtÜbergangsschaltnetzAusgangsschaltnetz
Zoom: 100% X: 0 Y:0

Aufgabe 1

Gegeben ist folgendes Zustandsdiagramm einer Rolladensteuerung:
  1. Beschreibe, wie sich eine solche Rolladensteuerung verhält. Vergleiche mit der vorherigen Rolladensteuerung.
  2. Konstruiere ein Schaltwerk zu diesem Zustandsdiagramm.

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