Geheimnisteilen
Ein bisschen Theorie zum Geheimnisteilen
Begriffe und Erläuterungen
Um die in dem einführenden Beispiel bereits angeklungenen Begriffe für die folgenden Betrachtungen verfügbar zu machen werden diese nun zusammengestellt und erklärt. Anschließend werden die Begriffe im Kontext des einführenden Beispiels erläutert.Begriffe
Der grundlegende Begriff beim Thema Geheimnisteilen ist natürlich der des Geheimnisses.
Eine beliebige Information, die der Öffentlichkeit nicht bekannt und auch nicht ohne weiters zugänglich ist, sondern nur bestimmten Personen bekannt ist, ist ein Geheimnis. Die Personen, denen das Geheimnis bekannt ist, nennt man Geheimnisträger.
Besteht ein Geheimnis aus mehreren Informationsbestandteilen, so nennt man jedes dieser Informationsbestandteile ein Teilgeheimnis des Geheimnisses.
Beachte dabei, dass sich Geheimnisse in der Regel auf vielfältige Weise in Teilgeheimnisse zerlegen lassen. Ist beispielsweise das Geheimnis der meist nutzlose Satz "Morgen gibt es in der Mensa Pommes", so könnte dieses Geheimnis in die sieben Teilgeheimnisse:
Morgen gibt es in der Mensa Pommes.1 |
Morgen1 | gibt2 | es3 | in4 | der5 | Mensa6 | Pommes.7 |
aufgeteilt werden, oder aber auch in die drei Teilgeheimnisse:
Morgen gibt es in der Mensa Pommes.1 |
Morgen gibt es1 | in der Mensa2 | Pommes.3 |
In den obigen Bildern sollen die Pfeile jeweils den Prozess der Teilung des Geheimnisses "Morgen gibt es in der Mensa Pommes" veranschaulichen.
Beachte dabei, dass es in der Regel auf die Reihenfolge der Teilgeheimnisse ankommt. Im obigen Beispiel ist die Einhaltung der Reihenfolge zwingend notwenig, um eine sinnvolle Information aus der Zusammenfügung der Teilgeheimnisse zu erhalten. Im Gegensatz dazu ist die Reihenfolge hingegen bedeutunglos, wenn das Geheimnis beispielsweise das Produkt dreier Zahlen ist und die Teilgeheimnisse eben die drei Zahlen (Faktoren) des Produktes.
Die Personen, denen ein Teilgeheimnis bekannt ist, könnte man nun Teilgeheimnisträger nennen, allerdings bedient man sich schlicht ebenfalls der einfacheren, wenn auch unpräziseren Bezeichung Geheimnisträger.
Der zentrale Begriff beim Geheimnisteilen ist nun der Begriff Geheimnisteilen selbst, weshalb dieser im Folgenden auch formal eingeführt wird.
Ist ein Geheimnis G gegeben, das in n viele Teilgeheimnisse G1,...Gn zerlegt ist und werden die n Teilgeheimnisse auf n verschiedenen Personen aufgeteilt, so spricht man bei diesem Vorgang von Geheimnisteilen.
Den Prozess der Aufteilung des Geheimnisses sowie die Verteilung auf die verschiedenen Geheimnisträger kann zum einem von einer Person, dem sogenannten Geheimnishüter, durchgeführt werden, oder durch eine Variante, für die keine zusätzliche Person vonnöten ist.
Letzteres kann beispielsweise bei einem gekauften Zahlenschloss funktionieren, wenn der Schlüssel voreingestellt und abgedeckt ist. So könnte dabei jeder der vier Freunde die ihm entsprechende Ziffer ablesen und anschließend eine beliebige Einstellung einstellen.
Erläuterungen
Ist beispielsweise die Ziffernkombination eines Zahlenschlosses, wie es im einführenden Beispiel der Fall war gegeben, etwa
61 | 42 | 53 | 24 |
so ist gemäß der obigen Definitionen nun die gesamte Ziffernfolge
61 42 53 24 |
Mögliche Aufteilungen des Geheimnisses in Teilgeheimnisse sind die folgenden fünf Aufteilungen:
Davon sind zwei triviale Aufteilungen die Folgenden:
1. Aufteilung
61 42 53 24 |
61 42 53 24 |
2. Aufteilung
61 42 53 24 |
61 | 42 | 53 | 24 |
Drei weitere mögliche Aufteilungen in Teilgemeinnisse sind die folgenden:
3. Aufteilung
61 42 53 24 |
24 42 53 61 |
4. Aufteilung
61 42 53 24 |
61 42 | 53 | 24 |
5. Aufteilung
61 42 53 24 |
61 53 | 42 24 |
Zwei kleine Fragen:
- Was unterscheidet die dritte von der ersten Aufteilung?
- Worin unterscheiden sich die zweite, vierte und fünfte Aufteilung voneinander?